Emotionale Intelligenz in der Praxis: 3 konkrete Übungen für Führungskräfte im Wandel

Coaching 20. Juni 2025
Führungskraft im Gespräch mit Teammitgliedern, die emotionale Intelligenz Übungen anwendet, um aktiv zuzuhören und Empathie zu zeigen – Symbolbild für die Praxis emotionaler Intelligenz im Arbeitsalltag.

„Wissen ist gut – Anwenden ist besser.“

In einem vorigen Artikel habe ich gezeigt, warum emotionale Intelligenz (EI) der entscheidende Future Skill für Organisationen und Führungskräfte ist. Doch wie setzt man dieses Wissen in die Praxis um? Genau hier kommen emotionale Intelligenz-Übungen ins Spiel – einfache, aber wirkungsvolle Praktiken, die dir helfen, deinen EQ im Arbeitsalltag zu stärken.

In diesem Artikel gebe ich dir drei konkrete, sofort umsetzbare Übungen, die dir helfen, deine emotionale Intelligenz im Arbeitsalltag zu stärken. Ob im Teammeeting, im Konfliktgespräch oder in der Selbstreflexion – diese Tools sind einfach, aber wirkungsvoll.

Übung 1: Das „Emotions-Barometer“ – Deine tägliche Selbstreflexion

Warum diese Übung wichtig ist:
Wer seine eigenen Emotionen nicht kennt, kann sie nicht steuern – und schon gar nicht die Emotionen andererdas ist ein wichtiger Teil emotionaler Intelligenz“

So geht’s:

  1. Nimm dir täglich 2 Minuten Zeit (z. B. morgens oder abends).
  2. Benenne eine Emotion, die du gerade spürst (z. B. „gestresst“, „motiviert“, „unsicher“).
  3. Frage dich: „Was löst diese Emotion in mir aus?“ und „Wie könnte sie sich auf mein Team auswirken?“
  4. Notiere deine Erkenntnisse (z. B. in einem Journal oder einer App).

Ergebnis:
Du entwickelst ein höheres Bewusstsein für deine emotionale Verfassung und kannst proaktiv handeln, bevor Emotionen zu Reaktionen führen.

Übung 2: Aktives Zuhören – Die Kunst, emotional intelligent zu verstehen

Warum diese Übung wichtig ist:
„Hören“ ist nicht gleich „zuhören“. Aktives Zuhören zeigt dem Gegenüber, dass seine Gefühle und Gedanken wertgeschätzt werden.

So geht’s:

  1. Konzentriere dich voll auf die sprechende Person – schalte alle Ablenkungen aus.
  2. Wiederhole oder paraphrasiere das Gesagte, um sicherzustellen, dass du es verstanden hast (z. B. „Wenn ich dich richtig verstehe, fühlst du dich überfordert mit dem neuen Projekt?“).
  3. Frage nach Gefühlen: „Wie fühlst du dich dabei?“
  4. Vermeide schnelle Lösungen – oft wollen Menschen einfach gehört werden.

Ergebnis:
Du baust Vertrauen und psychologische Sicherheit im Team auf – und löst Konflikte, bevor sie eskalieren.

Übung 3: Reframing im Konflikt – Wie du Widerstände in Chancen verwandelst

Warum diese Übung wichtig ist:
Widerstand ist oft ein Hilferuf. Emotionale Intelligenz hilft dir, die dahinterliegenden Bedürfnisse zu erkennen.

So geht’s:

  1. Stelle systemische Fragen wie:
    • „Was könnte der Widerstand mir über die Bedürfnisse des Teams verraten?“
    • „Was wäre, wenn dieser Konflikt eine Chance für Wachstum ist?“
  2. Biete eine neue Perspektive an (z. B. „Ich sehe, dass du besorgt bist – vielleicht können wir gemeinsam eine Lösung finden, die deine Sorgen berücksichtigt.“).
  3. Bleibe ruhig und empathisch – auch wenn es schwerfällt.

Ergebnis:
Du verwandelst Widerstände in konstruktive Gespräche und stärkt die Zusammenarbeit im Team.

Fazit: Emotionale Intelligenz ist ein Muskel – trainiere ihn täglich

Letzte Erinnerung:
Emotionale Intelligenz ist keine Zauberformel, sondern eine Fähigkeit, die durch Übung wächst. Je öfter du diese Übungen anwendest, desto natürlicher werden sie für dich.

Probiere es aus – und beobachte, wie sich deine Führung und deine Beziehungen verändern.

Möchtest du tiefer einsteigen?
Ich biete Workshops und Einzelcoachings an, um emotionale Intelligenz systematisch zu entwickeln. Kontaktiere mich gerne für ein unverbindliches Gespräch.