Woran erkennt man seriöse Coaches?

Coaching 04. Dezember 2024

Hallo liebe angehende Coaches und BeraterInnen,

Letzte Woche lief eine spannende ZDF-Dokumentation, die ein Licht auf die Coaching-Branche geworfen hat. Das Thema bewegt mich als Coach und Berater besonders, denn es zeigt, wie wichtig Qualität und Ethik in unserer Arbeit sind. Angeregt durch diesen Beitrag möchte ich heute mit euch darüber sprechen, woran man seriöse Coaches erkennt – und wie wir als Branche unsere Verantwortung ernst nehmen können.

Die Frage, wie man einen seriösen Coach erkennt, taucht immer wieder auf – sei es auf LinkedIn oder in Verbandsforen: Woran erkenne ich einen seriösen Coach? Dr. Gunther Schmidt, der Begründer des Hypno-systemischen Ansatzes in Therapie, Beratung, Coaching, usw. brachte die Haltung von Coaches und Psychotherapeutinnen gut auf den Punkt: Er sagte, dass diejenigen, die mit Menschen zusammenarbeiten, einer ethischen Fürsorgepflicht unterliegen. Dem stimme ich zu 100% zu.

Das führt mich zu Punkt 1:

1. Ohne fundierte Ausbildung geht es nicht“

Ein seriöser Coach hat eine fundierte Ausbildung an einem anerkannten Institut oder einer Hochschule absolviert. Solche Ausbildungen verbinden theoretisches Wissen mit praktischer Erfahrung und legen den Grundstein für professionelle Arbeit. Zudem verfügen viele Coaches über Zertifizierungen von Berufsverbänden wie dem Deutschen Bundesverband Coaching (DBVC). Diese garantieren einen hohen Qualitätsstandard und stellen sicher, dass der Coach regelmäßig seine Kompetenzen überprüft und reflektiert. Mittlerweile gibt es auch Studiengänge, in denen man einen akademischen Abschluss als Coach erwerben kann. Wer sich meine „Meilensteine“ anschaut, wird sehen, dass ich selbst einen Mastertitel in Coaching, Organisationsberatung und Supervision erhalten habe. https://benjamin-lang.org/ueber-mich/


2. Klare Worte zu Methoden und Kosten: so erkennst du seriöse Coaches

Ein professioneller Coach erklärt dir klar, wie er arbeitet und was dich erwartet. Die verwendeten Methoden, der Ablauf des Coaching-Prozesses und die Kosten sollten von Anfang an transparent und nachvollziehbar kommuniziert werden. Zudem bietet ein Erstgespräch eine gute Gelegenheit, offene Fragen zu klären und die Chemie zwischen dir und dem Coach zu prüfen. Juristische Webseiten zeigen immer wieder Urteile auf, in denen KundInnen aus überzogenen Verträgen und Versprechen rauskommen wollten und geklagt haben.


3. Spezialisierung statt Alleskönnerei

Kein Coach kann alles – und genau das ist ein Zeichen von Professionalität. Seriöse Coaches haben sich auf bestimmte Themen oder Zielgruppen spezialisiert und können konkrete Fallbeispiele oder Referenzen vorweisen. Achte darauf, ob der Coach Erfahrung in deinem spezifischen Anliegen hat und ob seine Expertise durch Veröffentlichungen, Vorträge oder andere Arbeiten sichtbar ist.


4. Coaching ersetzt keine Therapie

Ein seriöser Coach arbeitet ausschließlich mit psychisch gesunden Menschen und macht deutlich, dass Coaching keine Therapie ersetzt. Sollten im Coaching-Prozess psychische Probleme sichtbar werden, verweist ein professioneller Coach auf entsprechende Fachkräfte. Dies zeigt Verantwortungsbewusstsein und Professionalität.


5. Partnerschaft auf Augenhöhe

Coaching ist keine Einbahnstraße, sondern ein partnerschaftlicher Prozess. Ein guter Coach begegnet dir mit Respekt und fördert deine Eigenverantwortung, anstatt dir fertige Lösungen zu präsentieren. Die Gespräche finden auf Augenhöhe statt, und der Coach unterstützt dich dabei, eigene Einsichten zu gewinnen und umzusetzen. Coaching wird gerne als „Hilfe zur Selbsthilfe“ definiert.


6. Vorsicht vor überzogenen Versprechen

Seriöse Coaches machen keine unrealistischen Versprechen. Aussagen wie „Erfolg in 30 Tagen“ oder „Ich habe die einzige Lösung für dein Problem“ sind klare Warnsignale. Ein professioneller Coach betont, dass der Erfolg des Coachings maßgeblich von deinem Engagement und deiner Bereitschaft abhängt, die Erkenntnisse umzusetzen. Auch der Ansatz der Persönlichkeitsentwicklung muss kritisch betrachtet werden. Persönlichkeit entwickelt sich ein Leben lang und ein Coaching kann eher Impulse setzen. Also geht es viel mehr um persönliche Entwicklung. Der Unterschied ist wichtig.


Zusätzliche Perspektive: Diskussion um die Etablierung von Coaching

Die Diskussion, wie Coaching langfristig etabliert werden soll, dreht sich vor allem um die Frage: Wo liegt der größte Nutzen? Einigkeit besteht darin, dass Coaching präventiv wirken soll – bei der Entwicklung von Führungskräften, in Change-Prozessen und in der Förderung persönlicher Resilienz. Die Vision: Coaching wird ein zentraler Bestandteil der strategischen Personalentwicklung und hilft, Anpassungsfähigkeit und soziale Kompetenz nachhaltig zu stärken.


Fazit: Qualität erkennen, Klarheit gewinnen

Ein professioneller Coach zeichnet sich durch eine fundierte Ausbildung, klare Kommunikation, spezialisierte Erfahrung und eine partnerschaftliche Arbeitsweise aus. Indem du diese Kriterien beachtest, kannst du sicherstellen, dass dein Coaching-Prozess seriös und zielführend ist.

Wenn du selbst im Coaching tätig bist oder darüber nachdenkst, lass uns gemeinsam überlegen: Welche Qualitätsstandards sind dir wichtig, und wie können wir sie stärken? Ich freue mich auf deine Gedanken und Ideen!


Weiterführende Links:

Die Dokumentation:

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/die-welt-der-coaches-mach-mich-reich-100.html

Die Qualifizierung von Coaches:

https://www.dgsv.de/qualifizierung/beraterin-werden/

Juristische Perspektiven:

https://www.anwalt.de/rechtstipps/olg-celle-vertrag-ueber-online-coaching-nichtig-234703.html

https://www.anwalt.de/rechtstipps/abgezockt-beim-online-business-coaching-teilnehmer-koennen-kursgeld-zurueckfordern-232041.html

Foto:

https://leni-beni-imaginibus.jimdosite.com/